FDP für Gymnasial-Fusion auf der Morgenröthe
Die FDP-Fraktion im Siegener Rat macht sich angesichts der Situation in der Siegener Schullandschaft große Sorgen um die Siegener Schullandschaft. Deshalb solle sich der Rat noch in diesem Jahr dazu bekennen, alle Schulstandorte in Siegen zu erhalten – mit zwei Ausnahmen: Der Realschulstandort Oberes Schloss und die beiden Grundschulen am Häusling (Spandauer Schule) sollen nach den Vorstellungen der FDP aufgegeben werden. Die FDP bekenne sich aber auch zum Erhalt der Hauptschule Achenbach und der Realschulen, so der schulpolitische Sprecher Kevin-Lee Hörnberger und Fraktionsgeschäftsführer Raimund Hellwig. Das dreigliedrige Schulsystem inclusive der Gesamtschulen habe sich in Siegen bewährt. „Wir brauchen Schulen, die Jugendliche gut auf eine Ausbildung vorbereiten“, so Hellwig, „und nicht nur Abiturienten“.
Starke Realschule am Standort Rosterberg
Die Fraktion legt jetzt ein eigenes Konzept vor, mit dem das dreigliedrige Schulsystem in Siegen erhalten und gestärkt wird. Danach werden die Gymnasien am Rosterberg und auf der Morgenröthe am Standort Eiserfeld zusammengelegt. Dafür ziehen die Realschulen auf der Morgenröthe und am Oberen Schloss in das dann ehemalige Gymnasialgebäude am Rosterberg. Hier könne dann eine starke fünfzügige Realschule entstehen, die ganz andere Möglichkeiten zur Profilbildung habe als die beiden ehemals eigenständigen Schulen. Damit seien alle Siegener Gymnasien auf Dauer so stabil, dass sie ein gutes Unterrichtsangebot gewährleisten könnten. Zugleich werde es ein geordnetes Nebeneinander mit den bestehenden Gesamtschulen geben können, bei dem es kein Gerangel um Gymnasialzüge geben müsse.
„Mit der vierten Gesamtschule wäre das gegliederte Schulsystem in Siegen nicht mehr realistisch darstellbar“
In der Gesamtschulfrage hängt für die FDP vieles von der Entwicklung der Gesamtschule auf dem Schießberg, aber ebenso von der Gesamtschule in Freudenberg und dem Schulzentrum in Netphen ab. Deshalb könne aber realistisch nur frühestens in zwei Jahren über die Einrichtung einer vierten Gesamtschule entschieden werden. Dabei müsse man sich aber auch darüber klar sein, dass eine vierte Gesamtschule nur auf Kosten eines bestehenden Gymnasiums errichtet werden könne, dass aber auch Realschulen und die Hauptschule dadurch gefährdet seien. Für die FDP sei aber das Nebeneinander der verschiedenen Schulformen unverzichtbar.
Der Bestand der Hauptschule Achenbach sei pädagogisch unverzichtbar, weil die Schule für ihre Klientel ein sehr gutes Fördermanagement anbiete, das nur schwer in andere Schulsysteme übertragbar, aber für das Siegener Gesamtsystem unverzichtbar sei.
Entscheidung noch in diesem Jahr
Die Entscheidung über die Zukunft des Siegener Schulsystems müsse noch in diesem Jahr fallen. Die Bezirksregierung habe bereits Entscheidungen angemahnt.
Diese Entscheidungen dürften aber nicht isoliert getroffen werden. Wenn, dann müsse das komplette System ins Auge genommen werden. Man könne nicht eine Entscheidung über die Einführung der vierten Gesamtschule treffen und dann überrascht tun, wenn bestehende Realschulen und die Hauptschule in ihrem Bestand gefährdet werden, so Hörnberger und Hellwig an die Adresse von CDU und SPD, die die Idee der vierten Gesamtschule bereits in ihrer Kooperationsvereinbarung festgeschrieben haben.